Montag, 17. Januar 2011

Madame Tussauds

Madame Tussauds ist nicht nur das berühmteste Wachsfigurenkabinett der Welt, sondern auch eine der am meisten frequentierten Sehenswürdigkeiten Londons. Das Museum befindet sich nahe des Regent's Parks in der Marylebone Road und zieht täglich zahlreiche Besucher an.


Die Gründerin und Namensgeberin des Kabinetts erblickte im Jahr 1761 als Marie Grosholz in Straßburg das Licht der Welt. Bereits in jungen Jahren weihte sie der Arzt Philippe Curtius in die Geheimnisse der Herstellung von lebensgroßen Wachsfiguren ein und so fertigte Madame Tussauds in den 1780er Jahren am Hofe des Königs XVI. Kopfabdrücke des Hochadels an. Als Tussauds' Lehrmeister Curtius anno 1794 starb, erbte sie seine Figuren und reiste ab Beginn des 19. Jahrhunderts damit durch England. Im Jahr 1835 ließ sich Mme Tussaud (der Name stammt von ihrer achtjährigen Ehe mit François Tussaud) schließlich in London nieder.

Das Gebäude in der Marylebone Road ist seit dem Jahr 1884 die Heimstatt des Wachsfigurenkabinetts von Madame Tussauds. Regelmäßig wird die Sammlung durch bedeutende Personen aus der jeweiligen Epoche ergänzt. Auf diese Weise entstand im Laufe der Zeit eine beachtliche Ausstellung, die sich schnell zu einem absoluten Publikumsmagneten entwickelte.

Im Jahr 1925 fielen das Gebäude und zahlreiche Figuren einem verheerenden Feuer zum Opfer. Da die Statuen aus Wachs nachgegossen wurden, feierte Madame Tussauds bereits im Jahr 1928 eine prunkvolle Wiedereröffnung.

Mittlerweile betreibt Madame Tussauds Zweigstellen in Amsterdam, New York, Las Vegas, Hong Kong und Berlin. Dennoch ist und bleibt London das Herzstück des einzigartigen Museums. Trotz des großen Andrangs - das Schlangestehen am Eingang ist eher Regel als Ausnahme - und den hohen Eintrittspreisen lohnt sich ein Besuch des Kabinetts.

Madame Tussauds ist in verschiedenen Räumen mit eigenen Namen organisiert: Bei der "Garden Party" sind unter anderen Samuel L. Jackson und Sir Peter Ustinov zu Gast. Auch die großen Stars vergangener Tage wie Charlie Chaplin und Marilyn Monroe sowie berühmte Sportler, darunter David Beckham und Boris Becker, geben sich bei Madame Tussauds die Ehre. Selbstverständlich sind auch die meisten Mitglieder der königlichen Familie vertreten.

In der Grand Hall wurden unter anderem die Doppelgänger von Nelson Mandela und John F. Kennedy platziert. Des weiteren sind alle wichtigen Politiker vertreten, neben Winston Churchill und George Bush sind auch Gerhard Schröder und Angela Merkel als wächserne Ebenbilder bei Madame Tussauds in London zu Gast.

Eine Besonderheit des Museums ist die "Sleeping Beauty" genannte Figur von Madame du Barry: Sie wurde noch von Madame Tussaud persönlich hergestellt und scheint durch einen speziellen Mechanismus tatsächlich zu atmen. Die Liste der Figuren ist so lang, dass es fast unmöglich scheint, alle aufzuzählen. Kurz lässt sich sagen: Wer national oder international einen Namen hat, ist hier vertreten.

Doch bei Madame Tussauds gibt es nicht nur Gartenpartys und lächelnde Prominente sondern auch viel Blut und Schockeffekte: Das Chamber Live ist die Heimat von Serienmördern und anderen Monstern. Hier jagen Jack the Ripper und seine aufgeschlitzten Opfer den Besuchern eiskalte Schauer über den Rücken. Szenen von Hinrichtungen und eine Kollektion mit erschreckenden Foltergeräten machen den Gruseltrip perfekt.

Ausruhen kann sich der erschöpfte Besucher dann beim Spirit of London: Während diese Zeitreise durch die oftmals düstere Geschichte der Stadt fehlt auch das große Feuer des Jahres 1666 nicht.


Natürlich existiert im Museum auch ein Ebenbild von der Namensgeberin dieser sehenswerten Ausstellung. Madame Tussaud ist stilecht bei der Arbeit an einer Wachsfigur dargestellt.

Nur wenige Personen sind in die komplizierte Technik der Herstellung von Wachspuppen eingeweiht. Sicher ist nur, dass die wächsernen Ergebnisse zahlreiche Betrachter in Staunen versetzen. Durch die detailgetreue Verarbeitung erscheinen die Wachskameraden so lebensecht, dass man teilweise glaubt die reale Person vor Augen zu haben.

Bei Madame Tussauds kann man bereits am Morgen Eintrittskarten für den nachmittägliche Besuch kaufen. Das hat den Vorteil, dass man dann ohne Wartezeiten in die Ausstellung gehen darf.