Freitag, 8. April 2011

Big Ben

Der Name Big Ben (engl. Kurzform für ‚großer Benjamin‘) bezeichnet die mit 13,5 t Gewicht schwerste der fünf Glocken des berühmten Uhrturms am Palace of Westminster in London und nicht, wie gemeinhin angenommen, den Uhrturm selbst. Dennoch wird der Begriff sehr häufig auch auf die Uhr oder den Uhrturm angewandt. Der Glockenschlag von Big Ben gilt im Volksmund als The Voice of Britain (Die Stimme Britanniens).

Glocke


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Die Great Bell ist bereits die zweite Glocke im Turm, da die erste bei der Generalprobe im Jahr 1857 zu Bruch ging. Beim ersten Versuch wog die von der Whitechapel Bell Foundry in London im Jahr 1856 gegossene Glocke statt der beabsichtigten 14 ganze 17 Tonnen. Wegen dieser Fehlberechnung sowie eines viel zu schweren Schlaghammers erlitt sie beim ersten Test einen über zwei Meter langen Riss. Man entschloss sich, die Glocke wieder einzuschmelzen und mit dem Material eine neue zu gießen. Diese wurde am 10. April 1858 wiederum von der Whitechapel Bell Foundry gegossen und im Oktober desselben Jahres im Turm installiert.

Nachdem das Uhrwerk am 31. Mai 1859 in Gang gesetzt worden war, ertönte die Glocke vom Uhrturm erstmals am 11. Juli 1859.[1] Doch auch der neuen Glocke war anfangs kein Glück beschieden und so bekam die Glocke im September 1859 wiederum einen Riss. Die Glocke wurde daraufhin so gedreht, dass der Schlaghammer nicht mehr auf den Riss treffen konnte. Weiter wurde das Gewicht des Hammers drastisch reduziert.

Uhrturm


Heute bezeichnet man gemeinhin auch den ganzen Turm als Big Ben, obwohl diese Bezeichnung nicht korrekt ist. Offiziell wird der Turm als The Clock Tower (engl: Uhrturm) bezeichnet. Häufig wird auch fälschlicherweise der Name St. Stephen’s Tower verwendet. Der Turm hat eine Höhe von 96,3 Meter, wobei die ersten 61 Meter aus Ziegelstein mit einer Kalksteinfassade bestehen und die Spitze aus Gusseisen ist. Charles Barry, der Architekt des Palace of Westminster, beauftragte Augustus Pugin mit dem Entwurf des Turmes. Im Turm ist ein Gefängnis untergebracht, das für Mitglieder der beiden Kammern des Parlaments vorgesehen war. Das Gefängnis wurde zuletzt 1880 benutzt, als Charles Bradlaugh nicht den Treueeid für Königin Victoria leisten wollte.

Uhr

Das Uhrwerk wurde 1848 von Sir George Airey und Edmund Denison entwickelt und vom Uhrmacher Edward John Dent hergestellt. Der Durchmesser der vier Zifferblätter beträgt je sieben Meter. Die Minutenzeiger haben eine Länge von 4,3 Metern, die Stundenzeiger messen 2,74 Meter. Damit ist sie die zweitgrößte Uhr Großbritanniens. Der Uhrturm ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt London. Damit die Uhr ordnungsgemäß funktioniert, sind rund um die Uhr vier Mechaniker im Einsatz, die Keeper of the Great Clock (Hüter der Großen Uhr). Dreimal pro Woche wird ein Elektromotor eingeschaltet, der die Uhr aufzieht. Die Uhr hat ein Pendel von 3,9 Meter Länge mit einem Gesamtgewicht von 299 kg und eine Schwingdauer von zwei Sekunden. Die Feinabstimmung erfolgt traditionell mit Penny-Münzen, die auf das Pendel gelegt werden, um so den Schwerpunkt und damit die Schwingdauer zu verändern.

Im Zweiten Weltkrieg stoppte die BBC die stündliche Liveübertragung des Glockentons im Radio und ersetzte sie durch eine Aufzeichnung desselben. Man wollte verhindern, dass der Kriegsgegner meteorologische Informationen aus dem Ton und Echos von Big Ben erhält.

Im August 1945 kam es zu einer Störung, als sich immer wieder eine große Schar von Staren auf den Zeigern der Uhr niederließ und deren Fortgang bremste. In der Neujahrsnacht 1962 blockierten eisige Temperaturen die Mechanik, so dass das neue Jahr erst mit zehn Minuten Verspätung eingeläutet werden konnte. Am 1. Mai 2004 verstummte das viertelstündliche Glockenspiel. Zwar gab der Glockenturm zur vollen Stunde noch mit seinem charakteristischen tiefen Ton die Zeit an, aber die normalerweise alle Viertelstunde erklingenden Glockenspiele fielen für etwa eine Woche aus. Grund für den Ausfall war ein abgerissenes, tonnenschweres Gegengewicht.

Am 27. Mai 2005 stoppte das Uhrwerk aus zunächst ungeklärten Gründen für rund 90 Minuten. In den 146 Jahren seit dem Bau war dies nur insgesamt viermal vorgekommen. Ein Großteil der britischen Medien gab den außergewöhnlich hohen Temperaturen von 31 °C die Schuld. Laut BBC soll jedoch ein defektes Zahnrad die tatsächliche Schuld tragen. Im Zuge der Zeitumstellung 2005 wurde Big Ben am Samstag, 29. Oktober 2005 um 8:00 Uhr Ortszeit angehalten, um Wartungsarbeiten durchzuführen. Am Sonntag um 16 Uhr Greenwich Mean Time (17 Uhr MEZ) wurde das Uhrwerk wieder gestartet.

Ab dem 11. August 2007 schwieg das Glockenspiel für sieben Wochen, da der Turm für die 150-Jahr-Feier renoviert wurde. Die Uhr lief weiter, die bekannte Melodie erklang jedoch nicht. Die BBC, die traditionsgemäß die 18-Uhr-Nachrichten mit dem Liveton des Big Ben beginnt, übertrug stattdessen das Greenwich-Zeitsignal. Am 1. Oktober ab 12 Uhr mittags war alles wieder in seiner Zeit-Ordnung.


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Mittwoch, 23. Februar 2011

Palace of Westminster

Der Palace of Westminster (deutsch Westminster-Palast, oft auch Houses of Parliament genannt) ist ein monumentales, im neugotischen Stil errichtetes Gebäude in London, in dem das aus dem House of Commons und dem House of Lords bestehende britische Parlament tagt. Der Palast befindet sich in der City of Westminster am Parliament Square, in unmittelbarer Nähe zu den Regierungsgebäuden am Whitehall. Er wurde gemeinsam mit der Westminster Abbey und der St. Margaret’s Church von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.


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Die ältesten erhaltenen Teile des Palastes sind die Westminster Hall aus dem Jahr 1097 sowie der Jewel Tower, der etwa 1365 erbaut wurde. Ursprünglich diente er als Residenz der englischen Könige, doch seit 1529 hat kein Monarch mehr dort gelebt. Vom ursprünglichen Gebäude ist nur wenig erhalten geblieben, da es am 16. Oktober 1834 bei einem verheerenden Großbrand fast vollständig zerstört wurde. Die für den Wiederaufbau verantwortlichen Architekten waren Charles Barry und Augustus Pugin.

Der wohl bekannteste Teil des Palastes ist der Uhrenturm (Clock Tower) mit der Glocke Big Ben. Die wichtigsten Räume des Palastes sind die Ratssäle des House of Commons und des House of Lords. Daneben gibt es rund 1100 weitere Räume, darunter Sitzungszimmer, Bibliotheken, Lobbys, Speisesäle, Bars und Sporthallen. Der Begriff Westminster ist im britischen Sprachgebrauch oft gleichbedeutend mit dem Parlamentsbetrieb, ist also ein Metonym für Parlament.


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Dienstag, 8. Februar 2011

Hyde Park

Der Hyde Park ist eine öffentliche Grünanlage im Zentrum Londons. Er bildet gemeinsam mit den weiteren königlichen Parks die „grüne Lunge“ der Stadt und gilt als einer der größten, aber auch bekanntesten innerstädtischen Parks weltweit.

Die Parkfläche wird durch den Serpentine Lake in zwei Hälften geteilt. Die Kensington Gardens grenzen, nur getrennt von der West Carriage Drive an den Hyde Park. Sie sind seit einer Einteilung durch Königin Caroline im Jahre 1728 getrennt. Der Hyde Park ist 1,4 km² groß, zusammen mit den Kensington Gardens 2,5 km² und somit größer als das Fürstentum Monaco. Der Park ist benannt nach Hyde Manor, einem alten Herrenhaus. Im Südosten an der Hyde Park Corner befindet sich der monumentale Triumphbogen „Wellington Arch“, zu Ehren von Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington, Sieger der Schlacht bei Waterloo.


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Geschichte

1000 n. Chr.wurde der Hyde Park zum ersten Mal mit diesem Namen erwähnt, von König Heinrich VIII. in Besitz genommen und eingezäunt. Zu dieser Zeit wurde auch ein alter Mönch, Stephanus II, beauftragt, die Anlage zu bewirtschaften, damit diese zur Jagd genutzt werden konnte - die letzte Hofjagd fand hier 1768 statt. James I., um die Linderung seiner Unpopularität bemüht, öffnete den Park der Öffentlichkeit. Während der englischen Republik unter Lordprotektor Oliver Cromwell wurde der Feudalpark 1652 mit anderen Krongütern zum Verkauf ausgeschrieben und in fünf Teilen abgestoßen. Dieser Verkauf wurde allerdings für null und nichtig erklärt.

Im 18. Jahrhundert fand im Hyde Park der glanzvolle Kutschenkorso statt, zugleich wurde er aber, wie unter anderem Daniel Defoe und Jonathan Swift literarisch bezeugen, zum bevorzugten Austragungsort für Duelle. Zur „dunklen Seite“ des Hyde Park gehört auch seine Tradition als Hinrichtungsstätte. Der „Tyburn Tree“ beim Dorf Tyburn an der nordöstlichen Parkecke war ein Dreiecksgalgen für 24 Personen. Hier stellte man auch den exhumierten Leichnam Cromwells zur Schau. Immer wieder wurde aber versucht, die „höhere“ Note des Parks zu wahren. So verbot etwa Königin Anne Anfang des 18. Jahrhunderts den Türhütern, Schnaps zu verkaufen, und bloß einspännigen Kutschen und Fuhrwerken war die Einfahrt verwehrt.


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Auf Anregung Prinz Alberts wurde 1851 im Hyde Park die Great Exhibition abgehalten, die erste Weltausstellung. Auch hier gab es zunächst Bedenken, die Ausstellung könnte die „besitzlosen Massen“ in den eleganten Park locken. Für die Veranstaltung errichtete Joseph Paxton den heute nicht mehr existierenden Crystal Palace als vorfabriziertes Ausstellungsgebäude im Sinne eines monumentalen Glashauses. Mit der Zeit entwickelte sich der Hyde Park zum echten Volkspark und auch zum Zentrum politischer Agitation. Schon 1855 demonstrierten hier etwa 150.000 Personen gegen die hohen Lebensmittelpreise, und bis in jüngste Zeit finden hier Großkundgebungen statt. Ein Beispiel britischer Redefreiheit im kleineren Sinn ist die auch heute noch von vielen Touristen besuchte Speakers Corner.

Am 20. Juli 1982 verübte die IRA am South Carriage Drive am Hyde Park einen Bombenanschlag auf die Blues and Royals, als sie sich auf dem Weg zum Wachwechsel zum Buckingham Palace befanden, bei dem drei Soldaten getötet und zahlreiche Menschen schwer verletzt wurden.

Am 6. Juni 2004 weihte Königin Elisabeth II. den Prinzessin-Diana-Gedenkbrunnen ein. Das Denkmal von der Größe eines Fußballplatzes kostete 5,4 Millionen Euro. Entworfen wurde der Brunnen von der amerikanischen Landschaftsarchitektin Kathryn Gustafson. Der ovale Steinring aus Granit, in dem das Wasser in zwei Richtungen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit fließt, soll ein Sinnbild für das turbulente Leben Dianas darstellen.

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